영화 「Edge of Tomorrow」 (Der Tagesspiegel, 2014.5.28)
입을 쩍쩍 벌리는 괴물이 또 나타났다. 톰 크루즈의 하얗게 번쩍거리는 이빨과 함께 ‘제발 빨리 꺼져 줄래?’ 하고 싶은 괴물이 등장하는 영화이다.
Da ist sie wieder, die Grinsefratze. Gleich zum Start präsentiert Tom Cruise sein Markenzeichen – jenes Zähnefletschen, von dem man sich immer nur wünscht, dass es schnellstens vergehen möge.
굳 뉴스를 하나 미리 말해둔다면 이 영화 속 으스스한 이빨 괴물들은 결국 깡그리 없어지고 만다는 것이다. 톰 크루즈는 노련한 홍보 장교 빌 케이지 소령 역을 맡았다. 케이지 소령은 마지막 결전이 될 전투에 참가할 병사를 징집하는 홍보를 하면서도 속내가 착잡했다. 유럽은 이미 외계인 수중에 떨어진 상태이다. 그런데 케이지 소령은 느닷없이 자신이 징집을 홍보했던 병사들, 그 개죽음을 당할 병사들의 일원이 되고 만다.
Die gute Nachricht: In „Edge of Tomorrow“ vergeht es ihm gründlich. Cruise spielt Major Bill Cage, einen geschmeidigen PR-Spezialisten beim Militär. Cage kann sich sein Ego nicht aus dem Gesicht wischen, auch jetzt nicht, da es um die Rekrutierung von Soldaten für das letzte Aufgebot der Menschheit geht: Schließlich ist Europa bereits fest in der Hand unbesiegbarer Aliens. Doch nun muss Cage überraschend selbst an die Front und ist plötzlich Teil jenes Kanonenfutters, das er gerade noch rekrutieren half.
케이지 소령이 전장에서 겪는 어려움은 비참함 그 자체이다. 5분을 버티지 못하고 그는 죽어 나간다.
Jämmerlich, wie er panisch schwitzend übers Schlachtfeld stolpert. Keine fünf Minuten, dann ist er tot.
영화는 이렇게 끝나도 좋았는 지 모른다. 그렇다면 ‘본 아이덴티티’를 연출한 더그 라이먼 감독은 스티븐 스필버그 감독의 ‘라이언 일병 구하기’를 연상시키는 전쟁 장면 처럼 전쟁장면을 잘 그려낸 우수한 단편영화 감독으로 우리들 기억에 남을 수 있었을 것이다. 그러나 군인이 이름없이 죽고 난 다음 다시 살아난다면 그것은 대체 무엇이란 말인가? 빌 케이지는 시간의 루프에 갇혀 있었던 것이다. 그가 전투에서 죽고 나면 다시 똑같은 전투가 시작되는 것이다. 케이지 소령은 죽었다가 다시 살아나기를 반복하면서 점점 전투능력이 향상된다.
Hier könnte Schluss sein. Dann wäre „Edge Of Tomorrow“ ein imposanter Kurzfilm, in dem Doug Liman („Die Bourne Identität“) ein grandioses Schlachtenchaos entfesselt, das nicht zufällig an Steven Spielbergs „Saving Private Ryan“ erinnert. Aber was, wenn man nach dem anonymen Tod gleich wieder aufwacht? Bill Cage ist in einer Zeitschleife gefangen. Wenn er abkratzt, beginnt die Schlacht von vorne. Cage stirbt, fängt wieder an, stirbt, fängt an ... und wird jedes Mal ein bisschen besser.
영화는 반복해서 동전을 집어넣고 레벨을 높여가는 컴퓨터게임의 로직을 빌려왔다. 전쟁은 프로그램이 되어진 것이다. 케이지 소령은 컴퓨터게임을 하듯이 언제 오른쪽으로 가야 하고, 언제 몸을 숙이고, 언제 왼쪽으로 총을 쏘아야 하는지를 배운다. 안무가에게 동작을 배워 다음 레벨로 가듯이 케이지 소령은 훈련을 거듭 한다.
Selten war der Verlauf eines Films so sehr von der Logik des Computerspiels beeinflusst: Die Schlacht geschieht wie programmiert. Cage lernt, wann er einen Schritt nach rechts machen, wann er sich ducken, wann er eine Salve nach links abfeuern muss. Er trainiert sein Überleben wie eine Choreografie. Er will ins nächste Level.
지루한 영화인가? 그렇지 아니하다. 더그 라이만 감독과 그의 동료들은 타임루프 시나리오에 재미를 더했다. 빤한 장치가 아니라 관객이 상상할 여지를 주면서 재미있는 요소들을 담은 것이다. 놀라움과 반복과 생략의 균형잡힌 미학을 영화는 세련되게 구현해 내고 있다. 두 시간의 상영시간은 마치 비행기를 타고 가는 시간처럼 황홀하게 흘러간다.
Klingt langweilig? Ist es nicht. Doug Liman und seine Autoren haben Spaß an Zeitschleifen-Szenarien. Sie begnügen sich nicht mit dem Naheliegenden, und sie trauen ihrem Publikum zu, Lücken auch mal selber zu füllen. Die geschickte Dosierung aus Überraschung, Wiederholung und Auslassung macht den Film aus. Zwei Stunden, so aufregend, dass sie vorbeigehen wie im Flug.
(번역 하략)
Und doch: Wenn so viel richtig gemacht wird, fällt umso mehr ins Gewicht, was fehlt. Als der erste Trailer zu „Edge“ ins Internet eingespeist wurde, war die Filmmusik (ein eintöniges, aber zweckmäßiges Orchesterstampfen) noch nicht fertig; das Ersatzstück, „This Is Not The End“ von Snow-Patrol-Mitglied Johnny McDaid, gab den Bildern eine unheimliche Schwermut.
Aus dem fertigen Film sind solche Anflüge leider verschwunden. Es gibt kein Innehalten im Angesicht des Dauersterbens (eine grässliche Strafe wie aus Dantes Inferno). Keine Ermüdung angesichts der traurigen Vergeblichkeit des Immernoch-mal oder des Martyriums, das der Held durchstehen muss. Denn Sterben tut ja weh. Private Cage stirbt hundertfach, mindestens zwei Dutzend seiner Abgänge suggeriert der Film – richtig zeigt er aber nur seinen ersten, sehr eindrücklichen Tod.
Und dann ist da noch der „Engel von Verdun“. Die Super-Soldatin Rita Vrataski (Emily Blunt) war das Gesicht von Cages PR-Kampagne, niemand hat mehr Aliens getötet als sie. Cage verbringt nun jeden seiner Tage mit ihr – und lernt sie kennen, immer besser. Sie dagegen kann keine Erinnerungen anhäufen. Wie soll daraus eine Romanze werden? Sehr reizvoll, dieses Problem. Liman fängt leider nicht viel damit an. James Cameron („Avatar“) hätte es zu nutzen gewusst.
Die überraschungsreiche Handlung, das entfesselte Wumms der Schlacht, die eindrücklichen 3-D-Bilder (und nicht zuletzt: der Humor) sollen uns einnehmen wie die Aliens Europa. Das tun sie auch. Aber wie viel besser wäre dieser Film, wenn es gelänge, all das noch mit einem emotionalen Resonanzboden zu unterfüttern? Zu groß war wohl die Sorge, derlei könnte den Drive erschüttern.
„Edge Of Tomorrow“ ist mehr als nur eines dieser Cruise-Vehikel zum Abwinken, die ihre Kosten mühevoll in jenen Ländern einspielen müssen, in denen Tom Cruise noch ein Superstar ist. Der Film könnte sogar der erste Überraschungserfolg des Sommers werden – ein Erfolg, den Cruise seit langem dringend sucht. Und doch: Man bleibt ein bisschen betrogen um das, was möglich gewesen wäre.
von Sebastian Handke (세바스티안 한트케 기자)